Presseeinladung: Informationsgespräch
Nr. 053 vom 26.11.2025
Managementplan für das FFH-Gebiet „Chiemsee“
Gemeinsam mit der Forstverwaltung und den unteren Naturschutzbehörden der Landratsämter Rosenheim und Traunstein veranstaltet die Regierung von Oberbayern am
Mittwoch, 3. Dezember 2025,
um 14:00 Uhr
im Chiemsee Saal
Alte Rathausstraße 11, 83209 Prien am Chiemsee
ein Informationsgespräch zum Managementplan für das FFH-Gebiet „Chiemsee“.
Die Veranstaltung richtet sich an Grundeigentümer und Bewirtschafter des Gebietes sowie Träger öffentlicher Belange. Hierzu laden wir auch Sie als Medienberichterstatter herzlich ein.
Sollten Sie als Pressevertreter an der Veranstaltung teilnehmen wollen, bitten wir im Sinne einer vorausschauenden Planung um Anmeldung unter Telefon (089) 2176-2999 oder per E-Mail an: presse@reg-ob.bayern.de bis Montag, 1. Dezember 2025.
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Gebietsbeschreibung
Das rund 8.200 Hektar große FFH-Gebiet „Chiemsee“ ist sowohl ein wichtiger Bestandteil im oberbayerischen „Natura 2000“-Netz als auch von überregionaler Bedeutung. Für die Meldung als FFH-Gebiet war insbesondere entscheidend, dass der flächenmäßig größte Voralpensee die größten Vorkommen der nährstoffarmen bzw. mäßig nährstoffhaltigen Gewässer mit Armleuchteralgen und mit Pioniervegetation sowie die größten Schneidried-Sümpfe in Bayern stellt. Die naturnahen Ufer sind von ausgedehnten Verlandungs- und Vermoorungsflächen geprägt. Darüber hinaus enthält das Gebiet eine Reihe von geschützten Lebensräumen und geschützten Tier- und Pflanzenarten, die zum Teil stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind.
Die Unterlagen des Managementplan-Entwurfes (Textteile und Karten) können auf der Internetseite der Regierung von Oberbayern heruntergeladen werden.Für die Managementplanung in den oberbayerischen Natura 2000-Gebieten ist die Regierung von Oberbayern als höhere Naturschutzbehörde federführend zuständig, soweit die Gebiete nicht überwiegend bewaldet sind. Im Rahmen der Managementplanung wird für jedes Natura 2000-Gebiet ein Gesprächsforum eingerichtet. Darin können alle naturschutzfachlichen, sozialen sowie forst-, land- und wasserwirtschaftlichen Belange eingebracht werden. Denn nur durch gemeinsames Handeln aller Beteiligten lässt sich die wertvolle Kulturlandschaft Oberbayerns und damit der gute Zustand der Natura 2000-Gebiete erhalten.
Die Vertreterinnen und Vertreter der Behörden möchten deshalb den aktuellen Stand des Managementplans vorstellen und im Rahmen des Informationsgesprächs die Anregungen und Wünsche aller Beteiligten diskutieren. Berechtigte Hinweise werden anschließend in den Managementplan einfließen. Der abgestimmte Maßnahmenkatalog des Managementplans ist dann zukünftig Richtschnur für die zuständigen Behörden, um den Erhalt des guten Zustandes des Natura 2000-Gebiets zu gewährleisten.
Ergänzende Informationen zu „Natura 2000“
In den europäischen Mitgliedsstaaten soll die Vielfalt der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Pflanzen und Tiere für zukünftige Generationen aufrecht-erhalten werden. Grundlage für den Aufbau des europäischen Biotopverbundnetzes mit der Bezeichnung „Natura 2000“ sind die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) und die Vogelschutz-Richtlinie (VS-RL). Die EU fordert einen guten Erhaltungszustand für die Natura 2000-Gebiete. Naturschutz- und Forstbehörden erfassen und bewerten dazu im sogenannten Managementplan Lebensräume und Arten und formulieren Vorschläge für zweckmäßige Erhaltungsmaßnahmen.
Für Grundstückseigentümer und -eigentümerinnen sowie Nutzer und Nutzerinnen hat der Managementplan Hinweischarakter; sie dürfen die Flächen entsprechend der guten fachlichen Praxis auch weiterhin bewirtschaften. Der Erhaltungszustand der Lebensraumtypen und Arten darf sich jedoch nicht verschlechtern (Verschlechterungsverbot). Die Umsetzung des Managementplans ist für die Eigentümer und Eigentümerinnen sowie Nutzer und Nutzerinnen freiwillig und soll vorrangig durch Förderprogramme finanziert werden.
Nähere Informationen zum europäischen Biotopverbund Natura 2000 bietet das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz unter www.natur.bayern.de an.
