200 Jahre Geschichte

 

1799 1808 Neuorganisation der Zentral-, Mittel- und Unterbehörden unter Montgelas.
1806 Bayern wird Königreich unter Maximilian I. Joseph
1808 Grundlegende Reform des Königreichs Bayern (seit 1806). Das Staatsgebiet wird nach französischem Vorbild in 15 „Kreise“ eingeteilt. Die Kreise werden nach verwaltungstechnisch orientierten Gesichtspunkten gebildet und nach den wichtigsten Flüssen benannt. Der Vorläufer des späteren Regierungsbezirks Oberbayern erhält den Namen „Isarkreis“; Joseph Maria Reichsfreiherr von Weichs wird als „Generalkommissär“ der erste Behördenleiter. Für jeden Kreis wird ein „Generalkreiskommissariat“ als Verwaltungsstelle errichtet. Die Generalkommissariate sind als Mittelbehörden für den Vollzug der Weisungen der Zentralstelle und für die Kontrolle der nachgeordneten Ämter zuständig.
1811 Das Aufgabengebiet der Kreise wird erweitert. Der Wirkungsbereich der Generalkommissariate umfasst alle Teile der Staatsverwaltung und öffentlichen Angelegenheiten, die zu beiden Ministerien (Ministerium des königlichen Hauses und des Äußeren sowie Ministerium des Innern) gehören.  
1817 Bayern wird in 8 Kreise eingeteilt. Die Generalkommissariate und Kreisfinanzdirektionen werden zu einer „Kreisregierung“ vereinigt. Die Regierung des Kreises besteht aus den Kammern des Innern und der Finanzen. Leiter der Kreisregierung ist der General-Commissär, der spätere Regierungspräsident. Sie ist abgesehen von Gerichts- und Armeeangelegenheiten grundsätzlich für alle Verwaltungsaufgaben auf der Mittelstufe der Verwaltung umfassend zuständig.
1818 Bayerische Verfassung tritt in Kraft.
1825 Nach § 12 der formell bis 1957 geltenden Formations-Verordnung König Ludwigs I. sind die Kreis-Regierungen verpflichtet, „in den ihnen anvertrauten Gebietsteilen die Rechte Unserer Krone, das Beste des Staates, und die allgemeine Wohlfahrt unserer treuen Untertanen zu wahren und zu befördern“.
In § 19 ist es den Kreis-Regierungen zur Pflicht gemacht, „die Kompetenz der Unter-Behörden in keiner Weise zu schmälern, den selben unter Vorbehalt der Beschwerde und der amtlichen Rüge den unmittelbaren Vollzug der Gesetze und Verordnungen, so wie das eigentliche Detail der Verwaltung zu überlassen“. König Ludwig I. hat verfügt, dass die Kreise nicht mehr wie bisher nach Flüssen benannt sein, sondern die historischen Namen der in Bayern „vereinigten deutschen Volksstämme“ tragen sollten.
Festlegung und Erweiterung der Aufgaben der Regierungen. Erstmals klare Kompetenzabgrenzung zwischen Ministerien, Regierungen und Landgerichten / Rentämter. Formulierung des Grundsatzes der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung.
 
1837 Um „die alten geschichtlich geheiligten Marken der Uns untergebenen Lande möglichst wieder herzustellen, die Einteilung Unseres Reiches und die Benennung der einzelnen Haupt-Landesteile auf die ehrwürdige Grundlage der Geschichte zurückzuführen“, verfügt König Ludwig I. die Neueinteilung des Landes.
Damit wird aus dem größten Teil des „Isarkreises“, sowie Teilen des Regenkreises und des Oberdonaukreises der neue Kreis Oberbayern mit 22 Städten, 46 Märkten und 1.307 Gemeinden mit rund 666.000 Seelen. Seine zentrale Verwaltungsstelle nannte sich ab diesem Zeitpunkt „Königliche Kreisregierung von Oberbayern“. An der Spitze stand ein Regierungspräsident, die alte Bezeichnung „General-Commissär“ wurde abgeschafft. Regierungspräsident von Oberbayern wurde Karl August Graf von Seinsheim.
1848 Revolutionen in ganz Europa, Unruhen auch in München; Abdankung Ludwig I. in Folge der Affäre um Lola Montez; unter dem neuen König Maximilian II. wechseln die Regierungspräsidenten in schneller Folge.
1849 beginnende Industrialisierung in Deutschland; Eröffnung des „Zentralbahnhofs in München“ (Architekt Friedrich Bürklein).
1856 1864 Der königliche Oberbaurat Friedrich Bürklein, Baumeister König Maximilians II., errichtete das heutige Regierungsgebäude. Die feierliche Grundsteinlegung fand am 28.11.1856, dem 45. Geburtstag des Königs, durch den Staatsminister des Innern, Graf von Reigersberg, statt. Kurz nach dem Tod des Königs erfolgte die Übergabe am 21.6.1864 ohne Feierlichkeiten. Von einer erheblichen Kostenüberschreitung bei der Bauausführung mussten die königlichen Staatsministerien des Innern und der Finanzen „unlieb Kenntniss“ nehmen.
Die Prunkfassade des Regierungsgebäudes ist heute noch eines der herausragenden Beispiele des Maximilianstils, der seinerzeit nicht unumstritten war.
1862 Nachdem die Stadt- und Landgerichte selbstständig geworden und aus der allgemeinen Verwaltung ausgeschieden sind, werden die Regierungsbezirke in Verwaltungsdistrikte, die heutigen Landkreise, eingeteilt. Für jeden Distrikt wird ein Bezirksamt (heute Landratsamt) als Verwaltungsbehörde eingerichtet.
1871 Proklamation des Deutschen Kaiserreichs.
1886 Tod König Ludwigs II.; Beginn der Prinzregentenzeit.
1895 München entwickelt sich weiter zur Großstadt; die erste elektrische Tram fährt.
1901 Die Ludwigstraße in München wird asphaltiert.
1914 Beginn des 1. Weltkriegs.
1918 Mit dem Ende des 1. Weltkriegs geht in München die Monarchie zu Ende und der Freistaat Bayern entsteht.
1920 Die Kammer der Finanzen wird aus der Regierung ausgegliedert und als selbstständige Oberbehörde in die neu errichtete Reichsfinanzverwaltung überführt. Die Regierungen werden intern in Abteilungen gegliedert. Regierungspräsident Dr. E.h. Gustav von Kahr ist von 1920 bis 1921 zugleich Ministerpräsident.
1923 Als der Bayerische Ministerpräsident Eugen von Knilling durch die Agitation der radikalen Rechten zunehmend in Bedrängnis gerät, setzt er von Kahr, der selbst der politischen Rechten nahe steht, als „Generalstabskommissar“ ein und überträgt ihm die gesamte vollziehende Gewalt; beim Hitlerputsch am 8. November 1923 leitet von Kahr Maßnahmen zur Niederschlagung der Revolte ein; 1934 wird von Kahr im KZ Dachau erschossen.
1930
1931
Der durch Sparmaßnahmen der Staatsregierung eingeleitete Behördenabbau betraf auch die Regierungen. Ab dem 1. April 1932 sind die Regierungsbezirke Niederbayern und Oberpfalz zum Bezirk Niederbayern und Oberpfalz mit dem Sitz der Regierung in Regensburg und ab 1. Januar 1933 Mittelfranken und Oberfranken zum Bezirk Oberfranken und Mittelfranken mit dem Regierungssitz in Ansbach zusammengelegt worden.
1931 Durch ein Vereinfachungsgesetz werden die letzten Reste des Kollegialsystems beseitigt, wonach – österreichischem Vorbild zufolge – wichtigere Verwaltungsentscheidungen in der Regel kollegial in förmlichen Sitzungen der zuständigen Kammer getroffen wurden. Seither wird auch an der Regierung im Bürowege vom Regierungspräsidenten, in seiner Vertretung oder in seinem Auftrag entschieden.
1933 Mit Beginn des „Dritten Reichs“ werden die Länder gleichgeschaltet; die Gauorganisation der NSDAP steht neben (tatsächlich aber Über) der staatlichen Verwaltung; Regierungspräsident Ludwig Ritter von Knözinger wird wegen Gegnerschaft der NSDAP des Dienstes enthoben.
1935 Die Kammer der Forsten wird ausgegliedert und als „Regierungsforstamt“, seit 1956 Oberforstdirektion, selbstständig.
1939 Beginn des 2. Weltkriegs; aus dem Kreis Oberbayern wird der Regierungsbezirk Oberbayern.
Kreisregierungen werden in Bezirksregierungen, Bezirksämter in Landratsämter, Bezirke in Landkreise umbenannt.
1944 In der Nacht vom 24. / 25. April 1944 wird das Regierungsgebäude bis auf die Fassade zerstört; dabei verbrennen auch sämtliche Akten.
1945 Nach dem Ende des 2. Weltkriegs steht Bayern unter amerikanischer Militärregierung; die Entnazifizierung wird auch bei den Mitarbeitern der Regierung von Oberbayern durchgeführt.
1946 Die Bayerische Verfassung hat die Gliederung des Staatsgebietes in Kreise (Regierungsbezirke) festgelegt und bestimmt, dass die 1932 / 33 aufgehobenen Kreise wiederherzustellen seien. Es gibt wieder 7 Regierungsbezirke.
1949 Gründung der Bundesrepublik Deutschland.
1953 Der Wiederaufbau des Regierungsgebäudes in der Münchner Maximilianstraße ist abgeschlossen.
1972 Die Gebietsreform der unteren Verwaltungsbehörden hat auch die Grenzen der Regierungsbezirke geändert. Der Regierungsbezirk Oberbayern wird größer, er „wächst“ um und 1200 km2 und 80000 Einwohner. Zu Oberbayern kommen Eichstätt, Beilngries und Neuburg a. d. Donau. Der bisherige Landkreis Aichach geht zum größeren Teil an den Regierungsbezirk Schwaben. Aus 143 Landkreisen entstehen in Bayern 71 neue Landkreise. Olympiade in München.
1974 Einteilung der Regierungen in Abteilungen für Zentrale Aufgaben, Allgemeine Verwaltung, Wirtschaft und Verkehr, Bauwesen, Schul- und Bildungswesen, Soziale Aufgaben, Landwirtschaft, Landesentwicklung und Umweltfragen. Die Regierungen nehmen mit Ausnahme des Justizministeriums Aufgaben aus allen Geschäftsbereichen wahr. Die Behörden der allgemeinen inneren Verwaltung (Landratsämter und kreisfreie Städte) sowie der Bau-, Schul- und Landwirtschaftsverwaltung sind ihnen unterstellt.
1978 Nach dem Gesetz zur Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung auf der Ebene der Bezirke vollzieht die Regierung nicht mehr die Beschlüsse der Bezirksorgane. Die Verwaltung des Bezirks wird damit selbständig, es besteht aber weiterhin ein personeller und organisatorischer Verwaltungsverbund mit der Regierung.
1992 Eröffnung des neuen Flughafens München nach einem jahrelangen aufwändigen Genehmigungsverfahren durch die Regierung von Oberbayern.
1994 Einrichtung einer Vergabeprüfstelle bei der Regierung von Oberbayern. Eingliederung der Technischen Seilbahnaufsicht und des Bergamts Südbayern.
1999 Einrichtung der Vergabekammer Südbayern und Eingliederung der Landesanwaltschaft München.
2001

Einrichtung einer EU-Koordinierungsstelle und Übernahme des Städtischen Veterinäramtes der Landeshauptstadt München.
 

Übertragung der zentralen Zuständigkeit für den Bereich der Futtermittelüberwachung für ganz Bayern.

2002 Gründung der Zentralen Rückführungsstelle Südbayern bei der Regierung von Oberbayern.
2004 Eingliederung der Ausgleichsverwaltung in die Regierung von Oberbayern.
2005 Neugliederung der Regierung von Oberbayern zum 1. August 2005:
Aus bisher neun Abteilungen werden fünf Bereiche. Neu eingerichtet werden dazu die Stabsstelle „Z - Verwaltungsmanagement“ für Querschnittsaufgaben und „S - Verwaltungssteuerung“ für Projektmanagement sowie Controlling. Am 1. September 2005 werden die Gewerbeaufsichtsämter München-Stadt und München-Land zu einem Gewerbeaufsichtsamt zusammengelegt.

Für das UNESCO-Biosphärenreservat Berchtesgaden wird eine Verwaltungsstelle eingerichtet, die ihren Sitz im Landratsamt Berchtesgaden nimmt. Sie wird von einem Biologen geleitet.
2006 Der Standort des vormaligen Gewerbeaufsichtsamts München-Stadt in der Lotte-Branz-Straße wird aufgegeben; Dienstsitz des Gewerbeaufsichtsamts und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das Dienstgebäude in der Münchner Heßstraße.
2007

Die Zuständigkeiten für die Überwachung der Herstellung und des Imports von Arzneimitteln, Wirkstoffen und Stoffen menschlicher Herkunft zur Arzneimittelherstellung sowie der klinischen Prüfung von Humanarzneimitteln werden bayernweit bei der Regierung von Oberbayern gebündelt.


Am „Allgäu-Airport Memmingerberg“ eröffnet das Luftamt Südbayern eine neue Luftsicherheitsstelle. Weitere Standorte sind der Verkehrsflughafen München und der Flugplatz Augsburg.

2008

Das seit 2001 bei der ROB angesiedelte „Staatl. Veterinäramt für das Gebiet der Landeshauptstadt München“ wird an die Landeshauptstadt München zurückgegeben.

Die Regierung von Oberbayern übernimmt die Zuständigkeiten als Zentrale Ausländerbehörde.

2014

Die Regierung von Oberbayern bereitet den G7-Gipel in Elmau vor und begleitet dessen Durchführung organisatorisch. Sie steuert die Aufgaben der Regierung und nachgeordneter Dienststellen unter anderem in den Bereichen Sicherheit, Transport, Digitalfunk.

Auf dem Dach des Bauteils 1 am Scharnagl-Ring wird die Fotovoltaik-Anlage in Betrieb genommen. Durch diese Modernisierungsmaßnahme trägt die Regierung zum Klimaschutz bei.

2015

Durch die Übernahme der Aufgaben einer Zentralen Vergabestelle wird die Regierung von Oberbayern Ansprechpartnerin und Dienstleisterin für nationale und europaweite Ausschreibungen für Behörden und Gerichte im Geschäftsbereich des StMI.

Der starke Zuzug von Asylsuchenden mit Schwerpunkt insbesondere in Oberbayern fordert auch die Regierung von Oberbayern mit vielfältigen Aufgaben rund um Erstaufnahme, Unterbringung und Integration der Geflüchteten.

2016

Die Regierung von Oberbayern eröffnet ihre Kinderkrippe „ROBienchen“ und unterstützt damit junge Familien; gleichzeitig wird die Attraktivität als Arbeitgeberin durch die Bereitstellung von Krippenplätzen gesteigert, ein unverzichtbares Plus auf dem aktuellen Arbeitsmarkt.

2017

Die Einführung der eAkte bei der Regierung von Oberbayern im Rahmen der eGovernment-Strategie der Bayerischen Staatsregierung ist ein Meilenstein der Digitalisierung. Die durchgängige elektronische Vorgangsbearbeitung führt zu einer Effizienzsteigerung des Verwaltungshandelns sowie zu einer Verbesserung des Informations- und Wissensmanagements.

Im Innenhof des Hauptgebäudes der Regierung von Oberbayern wird der neue Bauteil 5 mit Besprechungszentrum und Kantine eröffnet. Das Besprechungszentrum ist mit moderner Kommunikationsinfrastruktur ausgestattet.

2018

Aufgrund eines Ministerratsbeschlusses wird die Landwirtschaftsverwaltung als Bereich 6 bei den Regierungen in Bayern eingegliedert. Bei der Regierung von Oberbayern wird deshalb der Bereich 6 „Ernährung und Landwirtschaft“ neu eingerichtet.

2020

Die Corona-Pandemie hat ausgehend von China seit Ende Januar 2020 auch Deutschland erfasst. Am 25. März 2020 stellte der Bundestag eine epidemische Lage von nationaler Tragweite fest. Kontaktbeschränkungen, die Ausrufung des Katastrophenfalls und andere Maßnahmen im Zusammenhang mit der Pandemiebekämpfung beschäftigten auch die Regierung von Oberbayern.

Gleichzeitig erfuhr die Arbeit in und für die Regierung von Oberbayern einen Innovationsschub: Neue Formen flexibler Arbeit mit vermehrtem Home-Office sowie enorme Anstrengungen im Bereich der Digitalisierung führten dazu, dass der Geschäftsbetrieb reibungslos aufrechterhalten werden konnte.

2022

Erneut findet der G7-Gipel in Elmau statt und die Regierung von Oberbayern ist mit den Aufgaben rund um Sicherheit und Verkehr betraut.

2023

Die neuen Standorte der Regierung von Oberbayern in Ingolstadt und Rosenheim werden eröffnet. Damit wird die erste Phase der Teilverlagerung der Regierung von Oberbayern innerhalb kürzester Zeit umgesetzt. Ministerpräsident Dr. Markus Söder hatte im Jahr 2020 angekündigt, dass bis 2030 je rund 500 Arbeitsplätze der Regierung nach Ingolstadt und Rosenheim verlagert werden – zur Entlastung des Ballungsraums München und zur Stärkung des ländlichen Raums.

 

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