Presseeinladung: Informationsgespräch
Nr. 021 vom 03.05.2024
Managementplan für das FFH-Gebiet „Nationalpark Berchtesgaden, Teilfläche Reiteralpe“
Gemeinsam mit der Forstverwaltung und der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Berchtesgadener Land veranstaltet die Regierung von Oberbayern
am Dienstag, 14. Mai 2024,
um 10:00 Uhr
im Nationalpark Informationszentrum „Haus der Berge“,
Hanielstraße 7, 83471 Berchtesgaden
ein Informationsgespräch zum Managementplan für das FFH-Gebiet „Nati-onalpark Berchtesgaden – Teilfläche Reiteralpe“.
An der geschlossenen Veranstaltung werden betroffene Grundeigentümerinnen und -eigentümer sowie Träger öffentlicher Belange teilnehmen. Hierzu laden wir auch Sie als Medienberichterstatter herzlich ein.
Sollten Sie als Pressevertreter an der Veranstaltung teilnehmen wollen, bitten wir Sie im Sinne einer vorausschauenden Planung um Anmeldung per E-Mail an presse@reg-ob.bayern.de bis Freitag, 10. Mai 2024.
-
Gebietsbeschreibung
Das FFH- und Vogelschutzgebiet Reiteralpe zeichnet sich durch störungsarme alte Zirben-, Lärchen- und Fichtenwälder, ausgedehnte Latschenfelder und traditionelle Almen aus. Seit Jahrzehnten werden große Teile des Gebiets militärisch genutzt.Diese Lebensraumvielfalt spiegelt sich auch im Vorhandensein besonderer Tier- und Pflanzenarten wider, deren Schutz europaweite Bedeutung hat. Besonders hervorzuheben sind die Vorkommen subalpiner und alpiner Vogelarten wie Birkhuhn, Auerhuhn, Alpenschneehuhn, Steinadler und Wanderfalke. Von besonderer Bedeutung sind darüber hinaus alt- und totholzbewohnende Spechtarten wie Dreizehenspecht, Schwarzspecht und Weißrückenspecht.
Das FFH- und Vogelschutzgebiet liegt im Landkreis Berchtesgadener Land und ist als Teilfläche des FFH-Gebietes Nationalpark Berchtesgaden insgesamt 536 Hektar groß. Das Gebiet „Reiteralpe“ ist nahezu identisch mit dem Hochgebirgs-Standortübungsplatz der Bundeswehr. Die Unterlagen des Managementplan-Entwurfes (Textteile und Karten) können auf der Internetseite der Regierung von Oberbayern heruntergeladen werden.
Für die Managementplanung in den oberbayerischen Natura 2000-Gebieten ist die Regierung von Oberbayern zuständig. Im Rahmen der Managementplanung wird für jedes Natura 2000-Gebiet ein Gesprächsforum eingerichtet. Darin können alle naturschutzfachlichen, sozialen sowie forst-, land- und wasserwirtschaftlichen Belange eingebracht werden. Denn nur durch gemeinsames Handeln aller Beteiligten lässt sich die wertvolle Kulturlandschaft Oberbayerns und damit der gute Zustand der Natura 2000-Gebiete erhalten.
Die Vertreterinnen und Vertreter der Behörden möchten deshalb beim Informationsgespräch den aktuellen Stand des Managementplans vorstellen und die Anregungen und Wünsche aller Beteiligten diskutieren. Berechtigte Hinweise werden anschließend in den Managementplan einfließen. Der abgestimmte Maßnahmenkatalog ist dann zukünftig Richtschnur für die zuständigen Behörden, um den Erhalt des guten Zustandes des Natura 2000-Gebiets zu gewährleisten.
Ergänzende Informationen zu Natura 2000
In den europäischen Mitgliedsstaaten soll die Vielfalt der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Pflanzen und Tiere für zukünftige Generationen aufrechterhalten werden. Grundlage für den Aufbau des europäischen Biotopverbundnetzes mit der Bezeichnung Natura 2000 sind die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) und die Vogelschutz-Richtlinie (VS-RL).Die EU fordert einen guten Erhaltungszustand für die Natura 2000-Gebiete. Naturschutz- und Forstbehörden erfassen und bewerten dazu im sogenannten Managementplan Lebensräume und Arten und formulieren Vorschläge für zweckmäßige Erhaltungsmaßnahmen. Für Grundstückseigentümer und Nutzer hat der Managementplan Hinweischarakter; sie dürfen die Flächen entsprechend der guten fachlichen Praxis auch weiterhin bewirtschaften. Der Erhaltungszustand der Lebensraumtypen und Arten darf sich jedoch nicht verschlechtern (Verschlechterungsverbot). Die Umsetzung des Managementplans ist für die Eigentümer und Nutzer freiwillig und soll vorrangig durch Förderprogramme finanziert werden.
Nähere Informationen zum europäischen Biotopverbund Natura 2000 bietet das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz unter www.natur.bayern.de an.