Bayerische Rettungsmedaille und Kommunale Verdienstmedaille
Nr. 100 vom 09.12.2022
Auszeichnung verdienter Persönlichkeiten aus Oberbayern
Für ihr vorbildliches und selbstloses Handeln, mit dem sie zur Lebensretterin für einen jungen Mann wurde, hat Regierungspräsident Dr. Konrad Schober die Bayerische Rettungsmedaille an Sandra Bauer aus Eichenau (Landkreis Fürstenfeldbruck) ausgehändigt. Außerdem überreichte er die Kommunale Verdienstmedaille in Silber an die ehemalige Münchner Stadträtin Eva Maria Caim für ihre Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung.
Auf dem Bahnsteig der S-Bahnstation Gernlinden kam es im Februar 2020 zu einem handgreiflichen Streit zwischen zwei jungen Männern. Einer der beiden versetzte dem anderen einen derartig heftigen Schlag ins Gesicht, dass der Getroffene rücklings ins Gleisbett fiel und dort regungslos liegen blieb. Die damals 15-jährige Eichenauerin Sandra Bauer bemerkte den Vorfall und sprang ohne Zögern zu dem Verunglückten ins Gleisbett. Da sie den sehr großen Mann nicht alleine heben konnte, rief sie Sebastian Mack und Lukas Rautenberg zur Unterstützung hinzu. Mit vereinten Kräften gelang es allen dreien schließlich, den Verletzten aus dem Gleisbett zu bergen, ehe die nächste S-Bahn in den Bahnhof einfuhr. Die beiden weiteren Helfer waren bereits im September von Ministerpräsident Dr. Markus Söder ausgezeichnet worden. Da Sandra Bauer zu diesem Termin nicht anwesend sein konnte, wurde ihre Auszeichnung nun nachgeholt. „Durch Ihr couragiertes Handeln, bei dem Sie sich selbst in Lebensgefahr begaben, haben Sie das Leben dieses Mannes gerettet“, lobte Regierungspräsident Dr. Konrad Schober die Rettungstat der jungen Frau.
Eva Maria Caim hat sich in besonderer Weise um die kommunale Selbstverwaltung verdient gemacht. Mit Ihrer langjährigen kommunalpolitischen Tätigkeit kann die Münchnerin auf ein vielfältiges und umfassendes Engagement zurückblicken. Sie war von 1996 bis 2020 Mitglied im Stadtrat der Landeshauptstadt und hat dabei richtungsweisende Entscheidungen für die Stadt mitverantwortet. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit lag für die gelernte Krankenschwester auf der Gesundheits- und Sozialpolitik. So war ihr vor allem die Förderung von Geburtshilfeeinrichtungen und Kindergesundheit ein großes Anliegen. Auch sozialpolitische Fragestellungen wie die Stärkung fairer Arbeitsbedingungen für das Personal von Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern lagen ihr besonders am Herzen. Zudem setzte sie sich mit großem Eifer für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Seniorinnen und Senioren in der Stadt ein. „Durch Ihren herausragenden Einsatz für die Gewährleistung pflegerischer Versorgungssicherheit sowie Ihr beherztes Engagement für den Berufsstand des Pflegepersonals haben Sie besondere Akzente gesetzt und werden deshalb sehr zurecht mit der Kommunalen Verdienstmedaille in Silber ausgezeichnet“, so der Regierungspräsident in seiner Laudatio.